Der Philipp besucht die große weite Welt

Wenn ihr euch wundert, dass ich zur Zeit eher weniger schreibe, dann liegt es wahrscheinlich an mir. Naja gut, wem sonst, aber ich hab nächsten Freitag, also am 3.12. meine erste Prüfung. (Bitte einmal Mitleid jetzt) Also muss ich bissl rumlernen, damit ich Informationsketten in Unternehmen verstehe, Risiken in Bauprojekten abschätzen kann und weiß wieso die Norweger so unverschämt reich sind. Dennoch haben wir uns heute die Zeit genommen, mal das Hauptgebäude der Uni zu erkunden.

Ich will euch natürlich nicht mit unendlich vielen Bildern überhäufen und deswegen mach ich nur meine Favouriten.

Was ihr hier seht ist ein Facaultsches Pendel. Es ist eine unheimlich coole Uhr, die aller paar Minuten so einen Pimpel umwirft, da sich das Pendel immer in der gleichen Richtung bewegt, sich die Erde allerdings drunter durchdreht. Nähere Informationen entnehmt ihr am Besten dem Nachschlagewerk eures Vertrauens. Wer also nach einem Weihnachtsgeschenk für mich sucht und sich nich traut zu fragen… (Tipp: ich brauch kein Nachschlagewerk!)

Mit diesen Bildern entlasse ich euch bis zum nächsten Artikel. Wann der kommt weiß ich nicht, aber ihr könnt mich natürlich versuchen zu motivieren. Manchmal hilft das. Manchmal…

Ach ja. Zur Zeit isses echt kalt hier. Heute lagen die Tageshöchsttemperaturen bei -12°C. Morgen solls mit -16°C (in der Sonne) regelrecht kuschelig werden. Also liebe Leute, die daheim sich über „kalte“ -1°C beklagen. Wir könn gerne Tauschen. Ich mags so langsam nichmehr dass einem beim Schnaupen das Taschentuch zusammenfriert. (War aber beim ersten Mal total witzig… )

… so soll es eigentlich heißen. Und gemeinhin ist es so. Und so kam es vor einer langen langen Zeit, dass sich drei tapfere Helden aufmachten einen sagenumwobenen Schatz zu finden. Die holde Maid muss in dieser Geschichte (leider) nicht gerettet werden (also weder halbes Königreich plus wunderhübsche Tochter abzugeben), sondern sie trat als Anführerin auf. Nein nicht wie Jean d’Arc sondern eher wie Jack Sparrow oder ein anderer Schatzsucher, der zufällig grad in Norwegen ist. Da findet die Geschichte nämlich statt. Nach einer langen und gefährlichen Reise auf den grünen unpünktlichen FraAtilB- Wesen kamen unsere drei Protagonisten an den winterlichen Startpunkt der Schatzkarte. Nach Schlangenlinien und verwirrten Blicken der Eingeborenen wurden rasch die ersten Aufgaben erfolgreich zurechtmultiplikaziert. Die Reise der Auserwählten führte sie über eisige Eise, klerikale Klerikalbauten und über brückige Brücken. Schritt für Schritt und Rätsel für Rätsel ging es dem Ziel entgegen. Auch verwirrte Gäste in Wirtshäusern konnten den Erfolg nicht verhindern. An der Schatzstelle angekommen, begannen die Drei augenblicklich zu graben. Durch Gestrüpp und anderes Ungetier erschwert und gezeichnet versuchten die Helden ihre Strategie zu ändern. So suchten sie in luftigen Höhen und tiefen Höhlen in unmittelbarer Nachbarschaft nach Ruhm und Ehre. Doch beides ließ sich einfach nicht blicken. Völlig frustriert machten sich die Drei (mit Fragezeichen…- nachwievor Helden!) auf den langen beschwerlichen Heimweg, um frohen Mut und neue Motivation für das nächste Mal zu schöpfen. Den der nächste Schatz wartet…

Da ihr sicher total verwirt über diese phantastische, spektogale Geschichte seid, mag ich euch aufklären. Die Rede ist vom Geocachen. Was das ist, erfahrt ihr bei Wikipedia oder so. Und da wir auch nix gefunden haben, kriegt ihr auch kein Bild diesmal. Selbst Schuld!

Ich hab gehört, in Deutschland regnet es. Haha. 😛 Hier nicht. Auch wenn das Tageslicht hier eher begrenzt ist, werden wir hier in Norwegen mit solchen Ausblicken aus dem Fenster geweckt…

Nach den tollen Erlebnissen muss ich natürlich hier auch studieren. Wir haben heute unser Projekt in Portfolio Management abgeschlossen und es geht mit großen Schritten auf die Prüfung zu. Die sind nämlich schon in 2,5 Wochen. Ja ich muss zugeben, es hat mich auch ein wenig erschreckt. Das heißt vor allen Dingen, dass es so langsam Richtung Weihnachten gehtAnsonsten habe ich wiedereinmal noch einige Bilder online gestellt, die ihr vielleicht noch nich kennt. Hier ist der Link dafür: flickr…

Okay, ihr wundert euch vielleicht, wieso ich heut einen recht kurzen Eintrag bringe. Ich hatte nur das Bild und wollte dies unbedingt hier präsentieren..  🙂

Diese Woche hatte ich das wohl beste Essen seit langem. Ich hab mir nämlich Pflaumenkneppel gemacht. Für viele hört sich das zwar vielleicht an wie der berüchtigte Reissack in China, aber den Insidern wird das Wasser im Mund zusammenlaufen. Es war fantastisch und endlich wieder ein Stück Kultur in diesem kargen Land. 🙂

Da die Nachricht vielleicht nicht so spektogal ist, hab ich noch was viel tollerererereres gemacht. Ich bekam die Info, dass gestern ganz viele tolle Sternschnuppen zu sehen seien. Und da der Nachthimmel sternenklar war, sollte es nicht schwer sein, diese zu sehen. Also schnell mit Mariss auf an ein dunkleres Fleckchen Trondheim durch den Schnee gestiefelt und auf die Lauer gelegt. Dooferweise wollten die Sternschnuppe nich so wie wir. Selbst Lockrufe konnten sie nich überzeugen. Ich meine hey, was an Schnupp Schnupp Schnupp kann denn so missverständlich sein? Aber dann hatte Mariss eine super Idee. Seht selbst:

Es war ein klasse Abend mit viel Kakao, Mond und viel Licht. Auch wenn ich Schelte einstecken musste, das arme Mädel frieren zu lassen… Sorry 😉 Das nächste Mal lass ich mir etwas Anderes einfallen…

Da wir hier natürlich auch andere Dinge als Sport und Sonnenuntergänge haben, gab es am Freitag einen Kochwettbewerb. Also fix angemeldet und ein paar Freiwillige gefunden, die genauso gern essen wie ich und kochen nur als notwendiges Übel erachten. Als es um eine Idee ging, wurde ganz fix mit Feliks Kontakt aufgenommen, der uns in Windeseile ein geniales Rezept zusammengestellt hatte. Für ihn war es auch mal etwas Neues, ein Menü in 1800km Entfernung zu kochen. Die zweite Herausforderung war, dass ich sozusagen als Exekutive hier auftreten musste. Konnte ja nur schiefgehen… Der Plan: 3 Gänge Menü nach farblich abgestimmten Konzept entsprechend unserer Teammitglieder. Bedeutet: 2-farbige rot gelbe Paprikasuppe für unsere Spanier, allerdings mit grünen Applikationen, da die Spanier mehr Basken sind als Spanier. Political correctness ausnahmsweise mal. Als Hauptgang dunkles Rindsmedaillon mit rot eingefärbten Karotten und goldene Kartoffelbällchen dazu. Welches Land? Richtig! Den Abschluss bildete eine weiße Butermilchcreme mit rot gelierten Kirschen und einem blauen Gummibärchen für Frankreich. Ihr wundert euch, wieso Gummibärchen? Sagt mir bitte mal eine blaue Frucht! Selbstgemachte Eis-Shots à la JN holte die Juri aus den Sphären des Genusses zurück…

niemand hat behauptet, es würde einfach werden...

Also wurde die Küche schnell verwüstet und ein super geniales Gericht gezaubert. Die Juri war im Grunde genauso bezaubert wie wir, da wir eigentlich die Besten, Schönsten, Konzeptreichsten, Supersten und am Bestriechendsten waren. Leider sind wir scheinbar nur 4. von 16 Teams geworden. Ich reklamiere Schmu! Aber es hat super viel Spaß gemacht und sage vielen lieben Dank an die vielen kleinen Trolle Elfen die mitgemacht haben.

Da ihr ja sicher jede Menge über den kalten dunklen Norden gehört habt und euch eine Meinung gebildet habt, kann ich euch sagen, ihr habt Recht! Aber nur ein bisschen. Im Moment geht die Sonne etwa um halb 9 morgens auf und geht aktuell um 15.15Uhr unter. Der Mond ist so ab um 2 zu sehen. Voll gruselig oder? Und so passiert es immer wieder, dass man im Dunklen in die Uni geht und wiederkommt wenn die Sonne nicht mehr scheint. Das gemeinsam mit 25cm Schnee Anfang November und Temperaturen von -10°C die die letzte Woche herrschten kann das echt betrüben. Vor allem wenn man aus Versehen mal bis um 3 schläft, wie mein Mitbewohner es hin und wieder schafft. So, ich hoffe ich hab alle eure Klischees erfüllt. Das wolltet ihr doch alle hören? Anders kann ich mir nicht erklären, dass ich schon im August gefragt wurde, ob wir denn noch Sonnenlicht haben und ob schon Schnee gefallen ist. Ich muss sagen, auch wenn es vielleicht zeitig dunkel wird, hat man so die Möglichkeit jeden Tag die verrückten Sonnenuntergänge zu erleben, wie ich sie in der Stimmung von Deutschland nicht kenne…

Wie in einem vorrangegangenen Eintrag berichtet hab ich mich voller Übermut in eine Situation begeben, aus der ich nur schwer wieder rauskommen sollte. Die Rede ist vom Rennwettbewerb. Ich hatte damals mit meinem Kollegen Konrad gewettet, dass ich ihn im Wettlauf schlagen werde. Ich weiß nicht, was mich zu dieser tollkühnen Behauptung hat hinreißen lassen. Nennen wir es doof gelaufen. Die Bedingungen waren also klar: 3 km zusammen warmlaufen, dann 3 km volle Pulle. Dem Sieger winkten Ruhm und Ehre. Was ich damals nur ein bisschen beachtet habe, war dass Konrad mitten im Training steckte, und ich laufen eher als nervige Angelegenheit betrachtete um von Parties abends heimzukommen, wenn kein Bus mehr fuhr. Egal. Also versucht ein wenig zu trainieren und dann tapfer sein und sich Konrad stellen. Mit erhobenem Kopf verlieren ist immernoch besser als auszugeben oder kneifen. Das ging außerdem nicht, da auch Frauen von unserer Wette Luft bekommen haben. Sieht doof aus sonst. Kennt ihr ja…

and the winner is....

Wie erwartet, wurde ich von Konrad mächtig wettkampfmäßig in den Arsch getreten. Entschuldigt den Ausdruck, aber es beschreibt es am Besten. Mit 12,10min hatte ich gegen eine 11,40er Zeit keine Chance. Ihr denkt euch 11,40min, das ist doch nicht schnell?! Stimmt, denn Konrad hatte sich verlaufen (Wortwitz-haha) und hat einige m mehr gemacht. Der Wettbewerb war übrigens so ausgelegt, dass auch andere mitmachen konnten und die Einzige die sich getraut hat war die Dame auf dem Bild. Da sie auch weniger als unsere doppelte Zeit gebraucht hat, wurde sie zum Sieger erkoren. Gratulation! Das gehört zum zweiten Teil unserer Wettkampfregeln. Eine Woche später haben wir das Ganze wiederholt und ich konnte mit 11,40min auf diese 3km eine neue Bestzeit setzen. Konrad, der jetzt wusste, wo es langging, ließ mich mit 11,20min wieder aussehen wie ein Depp. Übrigens. Konrad hat jetzt nach den ersten 3 Monaten seine 500km Laufstrecke erreicht…

Letztes Wochenende war recht ereignisreich, doch habe ich ein Ereignis vergesen zu erzählen. Es war Sonntagnachmittag und mein französischer Mitbewohner und ich freuten uns über den Schnee. Also was machen? Schneeballschlacht! Es war Zeit für einen kleinen Versuch. In den Zeiten von Social Network haben wir beschlossen einfach ganz viele Leute über das Internet zusammenzutrommeln. Der Haken: wir hatten eine Vorlaufzeit von 40 Minuten, da wir den Abend schon verplant hatten. Also ganz fix auf Facebook gemeinsam mit Jean-Nicolas über 70 Leute eingeladen. Es sollte die größte Schneeballschlach werden, die Trondheim gesehn hat. Eine halbe Stunde später, am vereinbarten Treffpunkt, war die Beteiligung etwas mager und inklusive uns sind ganze 8 Leute dagewesen. 8! Ich hätte gern eine Null mehr gehabt. Also noch schnell eine Gruppe Chinesen, die eigentlich einen Schneemann bauen wollten, gezwungen mitzumachen und wir hatten zwei Teams. Auch wenn Facebook scheinbar nur begrenzt funktioniert, war es ein Riesenspaß und ein Dank an alle, die nicht so eine doofe Ausrede wie Hausaufgaben zum Sonntagnachmittag hatten. Da is noch Luft nach oben!

Das Bild zeigt die Aussicht von Gee. Unser Lieblingskoreaner hatte sich wie viele andere gedrückt. Und da er in der ersten Etage wohnt, wurde ihm dezent die Scheibe mit einer 10cm dicken Schneewand zugebaut… selbst Schuld!

Einige von euch kennen vielleicht das letzte Bilderrätsel. Entgegen meiner Vermutung, dass es viel zu einfach gewesen wäre, sind nach wie vor nur 3 richtige Antworten angekommen. Gratulation C., F. und den Dritten weiß ich gerade nicht mehr. Der Betreffende soll sich bitte jetzt freuen. Anscheinend fanden auch die wenigsten das Rätsel witzig und es wurde sogar behauptet ich hätte Schmu gemacht und Skål-Malte wäre auf diesem bild inexistent. Falsch. Aber ich nehm euch das nicht übel und hab ein neues Suchbild gemacht. Ich hab das Level ein kleines bisschen nach unten geschraubt. Wo ist der Elch???

Ich hoffe es ist euch jetzt nicht zu schwer. Ansonsten gebt Bescheid, ich komme euren Wünschen gerne nach…

Übrigens, für die Leute, die sich fragen ob die Pinguine in freier Wildbahn aufgenommen wurden folgende Frage: wieso fressen Eisbären eigentlich keine Pinguine- die sehn doch eigentlich ganz lecker aus?!

So, da ich in den letzten Tagen zumindest hier auf der Seite eher faul gewesen bin, gibt es heute ein Update. Die letzte Woche bestand hauptsächlich bei mir aus Arbeiten und das Versäumte des Bergentrips wieder aufzuholen. Gleichzeitig schreibe ich mit einer Gruppe an einem Semesterpaper zum Thema Portfolio Management bei Google. Uninteressant? Nun, es gibt wahrlich spannendere Dinge. Nun zum Wochenende. Der Freitag bestand darin, zu einem traditionellen Weihnachtsessen zu gehen. 250 traditionell gestimmte Leute aus aller Welt hatten einen riesen Spaß und selbst unser Multikultiwirschmeißenallesreinwaswirdahabennudelsalat war alle (5Männer- 1 Salat, denkt euch wie toll der war). Vielleicht lag es auch daran, dass alles andere Essen alle war, aber das ist reine Spekulation.

Samstag gings dann früh raus, denn es hatte seit Freitag abend geschneit. Und da es nicht wenig war, beschloss ich einfach mal wieder ein paar Pilze zu sammeln. Das macht man doch im Herbst, wenn das Wetter schön ist!? Die Stimmung war ein wenig bedrückend weil das Wetter ein permananter Wechsel zwischen Sonne und Schneesturm war…

So siehts hier mittags aus...

Später hab ich mit Skål- Malte noch ein wenig im Schnee rumgetollt, da er ja Schnee liebt müsst ihr wissen. Er konnte übrigens auf dem Eis stehen. Ich nicht. Das erinnerte mich an eine Badeaktion in Weimar…

Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere noch daran, aber es gab einen Bild hier auf dem Blog von fast der selben Position. wer findets?

Höhepunkt des Samstages war letztendlich ein Konzert. Wir waren hier im Studentenclub um Johnossi zu sehen. Leider war ich ein wenig enttäuscht denn obwohl ausverkauft war, war etwa 8m vor der Bühne nur nettes Geschunkel angesagt. Da das im Grunde langweilig ist, hab ich mich fix in die zweite Reihe vorgehüpft und da konnte man das Konzert erleben wie es sein sollte. Prädikat: Sehr genial! Für die Leute, denen Johnossi nix sagt, folgender Musikclip:

Johnossi- Man must dance auf Youtube

Im Anschluss war im Haus noch ein Konzert von Black Bug. Nach ihrem Myspaceprofil eine Mischung aus New Wave, Punk und Experimental, meiner Meinung nach wars Krach. Es wollte sich auch keiner der Gäste näher als 5 m an die Bühne ranstellen. Ob es der Lautstärke oder dem Aussehen der Sängerin geschuldet war, kann ich nicht sagen. Auf einen Link verzichte ich bewusst. Das wollt ihr nicht. Glaubt mir…

Ansonsten war mein Sonntag dann recht entspannend mit erneut Schnee. Somit sind es aktuell etwa 25cm bei -5°C. tagsüber. Nachts gerne weniger. Gräder. Nicht cm. Will jemand tauschen? Den Abschluss des Wochenendes bildete dann ein Besuch im örtlichen Erlebnisbad, was extra von der Uni für die Erasmusleute angemietet worden war. Ein paar nette Sprünge von 7,5 und 10m a la Zitat: „Jackass für Arme“ lassen diesen Abend für meinen Körper diese Woche nicht vergessen lassen…

Ach ja, Pilze hab ich keine gefunden…